Gestern hatte ich mal wieder eine erschreckende Feststellung gemacht. Wir waren bei einer Feundin zu besuch und - fragt mich nicht worum es jetzt ging - jedenfalls sagte eine Freundin den Spruch "hehe cool, das schreib ich an meine Pinnwand!"

Ich darauf: "Ja super, dann kann es ja jeder auf Facebook lesen"

Darauf sie: "Hä? Nein, ich meine meine Kork-Pinnwand in meinem Zimmer"

Es mag vielleicht zuerst witzig klingen (wir lachten auch darüber), aber wenn man mal genauer darüber nachdenkt, ist es eigentlich gar nicht mehr so lustig.
Wie krass ist das, dass man einen gewöhnlichen Gegenstand wie eine Pinnwand mittlerweile eher mit einem sozialen Netzwerk, als mit seiner eigentlichen Funktion in Verbindung bringt?

Daraus stellt sich die Frage: Wie online sind wir offline? Und ich bin der Meinung, schon ein ganzes Stück!

Beobachtet es doch mal selbst. Ihr müsst nur durch die Fußgängerzone laufen und nur mal um euch schauen. Ich wette ihr findet mindestens drei oder vier Menschen, die gerade irgendetwas mit ihrem Handy machen.
Noch schlimmer in der Straßenbahn oder Bus. Hier sind es noch weit mehr!

Wörter wie "Smsen", "twittern" oder "liken" werden zum allgemeinen Sprachgebrauch, ja sogar teilweise in den Duden übernommen. Wohin soll das noch führen?

Irgendwie in meinen Augen beängstigend. Ich meine es ist äußert interessant das komplette digitale Zeitalter in seiner vollen Evolution mitverfolgen zu können, aber dass es an der ein oder anderen Ecke so extrem wird sollte uns irgendwie allen ein bisschen zu denken geben.

Ich für meinen Teil werde z.B. jetzt nicht mehr überall mein Handy mitnehmen. Sage ich das Freunden oder Freundinnen von mir schauen die mich nur verblüfft an u. fragen, "Was? Wie hältst du denn das aus?"

Ich kann darauf nur sagen, dass man es früher auch ohne Probleme ausgehalten hat und man deswegen nicht gleich gestorben ist...